925 neue Meister feiern im PSD Dome
- Norbert Opfermann
- vor 2 Tagen
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Am Samstag, dem 28. Juni, war der PSD Dome in Düsseldorf festlich in Rot und Blau geschmückt – denn die Handwerkskammer Düsseldorf feierte ihre 76. Meisterfeier. 925 frisch gebackene Meisterinnen und Meister wurden vor rund 2.500 Gästen geehrt. Es war ein Tag des Stolzes, der Anerkennung – und auch der politischen Botschaften.
Zu den Ehrengästen zählten unter anderem Oberbürgermeister Stephan Keller, Bürgermeister Josef Hinkel sowie Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin von NRW – mittlerweile Stammgast bei der Meisterfeier. Festredner war in diesem Jahr NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann.
Die Meisterinnen und Meister standen im Mittelpunkt. Kammerpräsident Andreas Ehlert begrüßte sie mit klaren Worten: „Ihr seid die Zukunft dieses Landes. Ihr seid Innovation, Energie, Mut.“ Ehlert betonte die Bedeutung des Handwerks für die Gesellschaft und lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Düsseldorf. Mit Blick auf den Masterplan Handwerk für Düsseldorf sagte er: „Hier kümmert man sich um das Handwerk.“
Auch die Meistergründungsprämie des Landes hob Ehlert hervor. Mit bis zu 16.000 Euro sei sie ein wichtiges Instrument, um Gründergeist zu fördern. Dennoch, so Ehlert, bliebe ein großes Problem bestehen: Zwei Drittel der neuen Meister wollten nicht gründen – zu abschreckend sei der Bürokratieaufwand. „Es frustriert ungemein, wenn immer draufgesattelt wird“, sagte er mit Blick auf neue gesetzliche Regelungen wie das geplante Tarifentgeltsicherungsgesetz: „Das braucht kein Mensch.“
ZDH-Präsident: Kritik an Energiepolitik
Auch der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) Jörg Dittrich sparte nicht mit Kritik. Die Bundesregierung habe mit dem Bruch des Versprechens zur Stromsteuersenkung verspielt: „Wir brauchen Verlässlichkeit.“ In Richtung der neuen Meisterjahrgänge sagte er: „Ich weiß, Sie werden die Zukunft gestalten. Denn Sie sind die Leistungselite.“
Laumann: „Ohne Handwerk steht das Land still“
Ein besonderer Moment der Feier war die Rede von Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann, der bereits 2006 Festredner war. Seine Worte trafen den Nerv der Anwesenden: „Handwerksmeister sind entscheidend für die Zukunft des ganzen Landes. Ohne Handwerk steht das Land still. Wir brauchen gerade heute Menschen, die anpacken.“ Laumann verwies zudem auf gesteigerte Investitionen des Landes durch den Modernisierungspakt für überbetriebliche Lehrstätten. Auch der Neubau der Akademie des Handwerks in Düsseldorf wird finanziell unterstützt.

Auszeichnungen für Spitzenleistungen
Höhepunkt des Tages war die Auszeichnung der 17 Jahresbestmeister, die auf der Bühne ihre Meisterbriefe überreicht bekamen. Unangefochtene Nummer eins unter den Meisterwerken bleibt das Kfz-Handwerk. Rund jeder fünfte Meisterbrief ging an eine Handwerkerin – der Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen, vor allem aufgrund rückläufiger Zahlen bei Meisterschülerinnen im Friseurhandwerk.
Die 76. Meisterfeier war mehr als eine Ehrung – sie war ein eindrucksvolles Signal für die Relevanz und Zukunftskraft des Handwerks in Nordrhein-Westfalen.
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