Kunst trifft Geschichte: Meral Almas „Don’t Panic“ am Uhrenturm
- Norbert Opfermann
- 24. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Düsseltal. Der historische Uhrenturm vor der Arbeitagentur, Sitz der traditionsreichen „Alde Düsseldorfer Bürgergesellschaft 1920 e.V.“, wurde am heutigen Nachmittag zur Kulisse einer außergewöhnlichen Kunstaktion. Zwischen 13 und 15 Uhr konnten Gäste die Vernissage von Meral Almas Projekt Don't Panic erleben – im persönlichen Beisein der Künstlerin. Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Juli geöffnet, jeweils samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr.

Ein Kunstwerk aus 500 Gedankenfetzen
Für Don't Panic verwandelte Meral Alma die rund 14 Meter hohe Fassade des denkmalgeschützten Turms von 1904 in ein visuelles Tagebuch aus etwa 500 übergroßen Haftnotizen – jede einzelne 50 x 50 Zentimeter groß. Auf rund 110 Quadratmetern Fläche entfaltet sich ein vielschichtiges Mosaik aus Gesichtern, Satzfragmenten und bewusst leeren Feldern. Grundlage der Drucke sind Originalskizzen der Künstlerin, die dem Werk eine sehr persönliche Handschrift verleihen.
Der Uhrenturm – Symbol für Zeit, Beständigkeit und Erinnerung – wird so zur Projektionsfläche für das Private und Flüchtige. Die Installation lebt vom Kontrast: Das starre Bauwerk trifft auf die Leichtigkeit vergänglicher Botschaften, die sich mit jedem Windstoß verändern. Nach und nach werden die Notizzettel vom Wetter davongetragen – ein poetisches Sinnbild für die Unfassbarkeit des Moments und die stete Wandlung des Lebens.
Der Titel Don't Panic steht dabei nicht für einen Warnruf, sondern für eine Einladung, Unsicherheit und Wandel mit Gelassenheit zu begegnen.
Kunst innen wie außen
Begleitend zur Außeninstallation sind im Inneren des Turms ausgewählte Originalwerke Almas zu sehen. Diese Arbeiten knüpfen thematisch an die äußeren Porträts und Figuren an und eröffnen einen tieferen Blick auf emotionale Zustände, Alltagsbeobachtungen und Begegnungen.
Mit dieser Installation unterstreicht die „Alde Düsseldorfer Bürgergesellschaft 1920 e.V.“ einmal mehr ihren Anspruch, den Uhrenturm als lebendigen Ort für zeitgenössische Kunst und Kultur zu etablieren.
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