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Welle von Geschäftsaufgaben

Grafenberg. Zum Jahresende 2022 haben etliche Geschäfte in Grafenberg für immer geschlossen. Auch um den Stadtteiltreff steht es nicht zum Besten.


Im Grafenberger Rund gibt es zwei Leerstände. Nach 40 Jahren Geschäftstätigkeit hat der Inhaber vom griechischen Imbiss "Grafenberger Grill" sein Geschäft geschlossen und geht in Rente. Wie er berichtet, gibt es wohl mehrere Interessenten für das Ladenlokal. Für den Laden nebenan, in dem zuletzt ein Früchtehändler war, sucht die Stadt einen Nachmieter. Wie die Rheinische Post berichtet, steht die Finanzierung des Stadtteiltreffs "das Rund“ auf wackeligen Füßen. Die Stadt ist nicht mehr bereit, die Räume mietfrei zu überlassen. Die CDU in der Bezirksvertretung 7 hat einen Rettungsversuch gestartet und bittet in ihrem Antrag an den Oberbürgermeister um die Verlängerung der mietfreien Zeit zumindest bis zum 31. Dezember 2023. Fraktionschef Martin Klein hat ausgerechnet, dass es dabei um 10.000 Euro geht. Außerdem hat der Bürgerverein Grafenberg 2.400 Euro Zuschüsse aus den Mitteln der Bezirksvertretung für das Projekt Lebendiges Quartier Grafenberg beantragt.



Ladensterben an der Grafenberger Allee

An der Grafenberger Allee haben der TV-Laden und das karibische Restaurant "Le créol" geschlossen. Die Geschäftsinhaberin Elizaneda Gerner hat aus gesundheitlichen Gründen ihr Geschäft aufgegeben. Sie hatte auch Kochkurse in karibischer Küche angeboten. In den TV-Laden ist mittlerweile ein Hundeshop & Hundesalon eingezogen. Das wird die vielen HundehalterX in Grafenberg freuen. An der Geibelstraße hat die Konditorei Café Decker geschlossen. Konditormeister Raph Decker verabschiedet sich in den Ruhestand. Die Handwerkskammer Düsseldorf verzeichnet bereits in den vergangenen zwei Jahren Betriebslöschungen im Bäcker- und Konditorhandwerk im zweistelligen Bereich: 2021 verschwanden 13 Bäckereien und 10 Konditoren, 2022 waren es 10 Bäcker und 16 Konditoren. Vor allem im Bäckerhandwerk, das belegte das Herbst-Konjunkturgutachten der Handwerkskammer, können die Betriebe die Kostensteigerungen des Strom- und Gasbedarfs oftmals nicht ausgleichen. Erschwerend wirken sich nach Auskunft der Handwerkskammer inflationsbedingte Kaufzurückhaltung, Rohstoffengpass sowie Personal- und Nachwuchsmangel aus.


Weniger Ärzte

Auch die Ärztezahl ist in Grafenberg geringer geworden: Bereits vor einiger Zeit haben zwei Zahnarztpraxen an der Vautierstraße und neben der Sparkasse geschlossen, eine Orthopädiepraxis an der Simrockstraße und jüngst ein Internist ebenfalls an der Simrockstraße, der auf Magen- und Darmerkrankungen spezialisiert war. Für die wichtige Darmkrebsvorsorge müssen die Grafenberger nun längere Wege antreten.


Kleine Lichtblicke

Bereits vor längerer Zeit hat sich die Drogeriekette Rossmann aus Grafenberg zurückgezogen. Hier gibt es mittlerweile eine Filiale des Textilhandelsunternehmens „Ernstings Family“. Doch ein Drogeriehandel wird bei den Grafenbergern schon arg vermisst. Die nächst gelegenen Drogerien gibt es in Flingern oder Gerresheim.

Die Staufen-Apotheke an der Vautierstraße hat geschlossen. In Düsseldorf haben laut Statistik der Apothekerkammer Nordrhein (Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf) 6 Apotheken geschlossen. Seit 1999 setzt sich der Trend fort, dass mehr Apotheken schließen als eröffnen. "Unser dichtes Netz bekommt Löcher", warnt Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. Für die Grafenberger Apotheke hat sich glücklicherweise ein Nachfolger gefunden. Die Grafenberger Apotheke war 1908 die erste Apotheke in Grafenberg. Zusammen mit der Geibel-Apotheke und der Grafentaler Apotheke in Düsseltal stehen den Grafenbergern in unmittelbarer Nähe immerhin noch 3 Apotheken zur Verfügung.


Aber es gibt auch Lichtblicke. An der Grafenberger Allee hat das Sanitätshaus Brokers eröffnet und sucht Azubis. Neben der Sparkasse hat nach dem Rückzug der Metzgerei Ludwig eine Espressobar eröffnet. Die Schließung der Sparkassenfiliale konnte so eben verhindert werden. Dennoch wurden die Geschäftszeiten arg verkürzt. Wenn es nach den Plänen der Sparkasse gegangen wäre, hätten die Grafenberger nur noch in Gerresheim Kundenservice gefunden. Gerade für Senioren wäre das nicht kundenfreundlich.


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