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Jubiläum 40 Jahre Staufenplatztunnel

Aktualisiert: 14. Nov. 2022

Im August 1982 verschwand die Eisenbahn am Staufenplatz im Tunnel. Der Bürgerverein Düsseldorf-Grafenberg 1903 e.V. hatte fast 80 Jahre für den Tunnel gekämpft. Ein großer städtebaulicher Wurf für Grafenberg.


1874 wird die Eisenbahnstrecke von Rath-Eller von der Rheinischen Eisenbahn ebenerdig angelegt. Am 16. September 1895 wird die erste elektrische Straßenbahnlinie von der Schützenstraße bis Grafenberg vor der Bahnschranke in Betrieb genommen. 1898 fährt die Straßenbahn über die gleise der eisenbahn weiter bis zum Staufenplatz. Ab 1. Mai 1902 kann am Staufenplatz in eine weitere Linie nach Gerresheim Rathaus umgestiegen werden.

Schon damals ist die Bahnschranke am Staufenplatz ein arges Verkehrshindernis.

1901 beginnt der Bau der Woker'schen Villenkolonie zwischen Gutenbergstraße und Simrockstraße im Landhausstil mit 317 Wohnhäusern. Der Ruß der Dampflokomotiven und der Lärm der zahlreichen Güterzüge sind ein Ärgernis für die Anwohner. Die Reichsbahn erkennt das Verkehrsproblem bereits um 1900 und will die Bahn auf einen Damm setzten. Das wäre aber wie eine Mauer durch Grafenberg gewesen.


1903 gründet sich der Bürgerverein

Aus diesem Grund gründet sich sich 1903 der Bürgerverein Düsseldorf-Grafenberg quasi als Bürgerinitiative, um den Damm und eine Brückenquerung am Staufenplatz zu verhindern. 1912 gibt es Planungen, die Eisenbahn in einem Tunnel durch den Grafenberger Wald zu führen. Der Erste Weltkrieg verhindert die Ausführung dieser Pläne. 1971 startet der Bürgerverein erneut eine Kampagne gegen die Höherlegung der Bahntrasse, nachdem die Bundesbahn die alten Pläne für einen Hochdamm hervorgeholt und überarbeitet hatte. Federführend bei der Kampagne waren hierbei der Architekt Otto Götzen, Beisitzer im Bürgerverein, und der 1. Vorsitzende Bruno Recht. Recht, seit 1976 Bürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, setzte sich für einen Tunnel ein. Schließlich einigten sich Stadt und Bundesbahn auf einen Tunnel. Glücklicherweise standen Bundesmittel aus einem Investitionsprogramm zur Verfügung. Am 19. August 1978 erfolgte der 1. Spatenstich.


1982 ist der Tunnel fertig. Grafenberg feiert an 3 Wochenenden dieses Ereignis: Am 2. August rollt um 12:15 Uhr der erste Güterzug durch den 2053 Meter langen Staufenplatztunnel. Am 14. August sind die neuen Gleise für die Straßenbahn verlegt und die neue Wendeschleife Staufenplatz wird eingeweiht. Oberbürgermeister Josef Kürten steigt am Staufenplatz in einen Sonderzug. Am 28. August sind auch die neuen Straßen fertig. Mit einer symbolischen Beiseiteräumung der Schranke wird das "Ende der Schranke" gefeiert. Auch die Graf-Recke-Straße und der Mörsenbroicher Weg sind seitdem schrankenlos.



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