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AutorenbildNorbert Opfermann

"Jahrtausend-Hochwasser" stellt ganz neue Anforderungen an den Deichbau

Laut Stadtentwässerungsbetrieb und Umweltamt entspannt sich die Hochwasserlage allmählich im Stadtgebiet (Stand: 16. Juli). Der Stadtentwässerungsbetrieb lässt derzeit die entstandenen Hochwasserschäden sichten, um an seinen Anlagen - im Schadensfall - umgehend Ausbesserungsarbeiten vorzunehmen. Der Starkregen der vergangenen Tage hat in vielen Flüssen und Bächen auf Düsseldorfer Stadtgebiet nach statistischen Gesichtspunkten für ein tausendjähriges Hochwasser gesorgt - ganz extrem in der Nördlichen Düssel.

"Das Hochwasser an der Nördlichen Düssel, die die Ostpark-Siedlung in Gerresheim passiert, geht über alle bisherigen Erfahrungswerte hinaus. Deichbaumaßnahmen für ein tausendjähriges Ereignis lokal umzusetzen, ist laut Experten des Stadtentwässerungsbetriebs und Umweltamts nicht sinnvoll, denn die Wassermassen werden dann nur verlagert und treten an anderer Stelle über. Selbstverständlich werden wir aus der aktuellen Situation unsere Erkenntnisse ziehen und diese in zukünftige Hochwasserschutz-Projekte einfließen lassen", erklärt Krisenstabsleiter und Beigeordneter Christian Zaum zu den Überflutungen in Gerresheim.

So erreichte der Düsseldorfer Pegel an der Nördlichen Düssel am Mittwoch, 14. Juli, gegen 23 Uhr einen Höchststand von 2,70 Meter. Im benachbarten Erkrath, wo die Düssel noch ungeteilt fließt, wurde ein Höchststand von 3,00 Meter erreicht – an dieser Stelle hört die Messung auf. Zum Vergleich: Den bisherigen je gemessenen Höchststand erreichte der Pegelstand der Nördlichen Düssel in Düsseldorf mit 2,16 Meter am 10. August 2007. Beim Bau von Hochwasserschutzanlagen orientieren sich die Fachleute an statistischen Daten, die Werte aus der Vergangenheit einbeziehen. Die Deichhöhe bei dem Bau an der Ostpark-Siedlung wäre demnach auf einem zu erwartenden Pegelhöchststand an der Nördlichen Düssel von 2,29 Meter ausgelegt worden. Dies entspricht dem Schutz vor einem zu erwartenden "Jahrhunderthochwasser" (HQ 100). Selbst wenn in der Vergangenheit an der Ostpark-Siedlung eine Verbesserung der Hochwasserschutzanlage vorgenommen worden wäre, hätte dies zum Schutz vor dem aktuellen, extremen Hochwasser mit 2,70 Meter Pegelhöhe nicht ausgereicht.

Anger, Itter und Schwarzbach Auch an anderen Düsseldorfer Gewässern erreichten die Pegelstände für die Jahreszeit hohe Werte, um dann wieder teils kräftig zu fallen. An Anger, Itter und Schwarzbach sind die Pegelstände stark rückläufig. So erreichte die Anger am Pegel Ratingen noch am Donnerstag, 15. Juli, um 1.45 Uhr einen Pegelstand von 2,54 Meter. Bis Freitagmorgen, 16. Juli, 9 Uhr, sank der Pegel auf 0,66 Meter. Die Itter erreichte am 14. Juli am Pegel Hilden um 21.45 Uhr einen Höchststand von 2,19 Meter, sank dann bis Freitag, 16. Juli, 9 Uhr, auf 0,88 Meter ab. Der Schwarzbach erreichte ebenfalls am Mittwoch, 14. Juli, 20.15 Uhr, seinen Höchststand mit 2,25 Meter. Bis heute Morgen, Freitag, 16. Juli, 9 Uhr, ging der Pegelstand auf 0,31 Meter zurück.

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