Der erste Oberleitungsbus fuhr in Solingen 1952. Obus-Museum und Stadtwerke Solingen feiern am 19. Juni das Jubiläum mit einem Sommerfest.
Der Oberleitungsbus Solingen ist neben Eberswalde und Esslingen am Neckar eines von drei verbliebenen Oberleitungsbus-Systemen in Deutschland. Anfang der 1950er-Jahre beschloss die Stadtverwaltung die Solinger Straßenbahn und auf den Oberleitungsbus umzustellen. Wesentliche Gründe für diese Entscheidung waren trotz der hohen Kosten für die Installation der Oberleitungsinfrastruktur die niedrigen Betriebs- und Treibstoffkosten sowie die lange Lebensdauer der O-Busse. Das Solinger Straßenbahnnetz war durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden. Ein moderner, zweigleisiger Ausbau des Netzes hätte etwa zehn Millionen D-Mark gekostet.
So wurden die Strecken der Straßenbahn innerhalb von siebeneinhalb Jahren schrittweise auf Oberleitungsbusbetrieb umgestellt. Am 19. Juni 1952 fuhr der erste Obus vom Graf-Wilhelm-Platz über Rathaus, Mangenberg zum Bahnof Solingen-Ohligs, heute der Hauptbahnhof. Die letzte Straßenbahnlinie ging im November 1959 außer Betrieb.
Die Solinger nennen ihren Obus "Stangentaxi". Und 70 Jahre Stangentaxi feiern das Obus-Museum Solingen und die Stadtwerke Solingen am 19. Juni. Dazu öffnet der Betriebshof seine Tore, Sonderfahrten mit Oldtimer-Bussen und Gastfahrzeugen finden statt. Am 18. Juni gibt es eine Sonder-/Fotofahrt mit Gastfahrzeugen. Karten hierfür können ab 6. Juni gebucht werden.
Weitere Informationen: https://www.obus-museum-solingen.de/jubiläum-2022/
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