Norbert Opfermann

19. Aug. 20213 Min.

Wahlforum: Helmut Born, DIE LINKE

Aktualisiert: 12. Sept. 2021

In unserem Wahlforum stellen wir die Kandidatinnen und Kandidaten für den Wahlkreis 106 vor. Heute Helmut Born (69), Rentner, Kandidat für DIE LINKE.

Helmut Born. (Foto: privat)

Wie werden Sie sich in Berlin für Düsseldorf und insbesondere den Düsseldorfer Osten (Grafenberg, Ludenberg, Knittkuhl, Hubbelrath, Gerresheim, Düsseltal, Flingern, Mörsenbroich, Rath, Unterrath) einsetzen?

Born Ich wohne in Lichtenbroich, also wenn Sie so wollen mitten im Wahlbezirk. Ich denke, dass es jetzt erst einmal wichtig ist die Folgen der Unwetter im Juli für die Betroffenen so zu gestalten dass auch für Sie das Leben sich schnell normalisiert. Dazu gehört, dass die beschlossenen Hilfen auch wirklich bei den Betroffenen ankommen. Dafür werde ich mich u.a. im Stadtrat einsetzen.

Ganz wichtig wird es in den nächsten Jahren sein die Verkehrssituation im Düsseldorfer Osten zu verbessern. Dafür ist es erforderlich, neue Wege zu gehen. Es wurde in den vergangenen Jahren sehr viel darüber diskutiert. Jetzt muss endlich gehandelt werden. Dazu braucht es Beschlüsse der Stadt und die Bereitstellung von Geldern von Bund und Land. Dafür möchte ich mich einsetzen.

Was tun Sie selbst (und Ihre Familie) für den Klima- und Umweltschutz?

Born Wir beziehen seid 12 Jahren 100 % Strom aus Eneuerbaren Energien von Greenpeace Energie und achten außerdem sehr darauf, möglichst wenig Strom zu verbrauchen. Wir besitzen ein Auto, dass wir aber selten benutzen. In der Stadt fahren wir mit dem Fahrrad oder nutzen den ÖPNV.

Für Fahrten von Stadt zu Stadt benutzen wir meist den Zug. Außerdem ist es uns wichtig, Müll zu vermeiden und zu trennen. Fleisch komm bei uns nur noch selten auf den Tisch. Urlaub mit dem Flugzeug hatten wir zuletzt vor 4 Jahren und wird auch in Zukunft die Ausnahme bleiben.

Wie muss künftiger Hochwasserschutz aussehen?

Born Wir müssen endlich den Flächenverbauch reduzieren. Dadurch kann der Boden immer weniger Wasser aufnehmen. Zu den Bächen und kleinen Flüßen brauchen wir neue Gefahrenanalysen und daraus folgend neue Maßnahmen.

Bebauungen dürfen nicht mehr so grosszügig genehmigt werden. Wir brauchen mehr Ausdehnungsfläche und Renaturierungen für diese Gewässer. Als Vorbild könnte der Kittelbach dienen, bei dem dies schon, zumindest teilweise, umgesetzt worden ist.

Brauchen wir einen neuen Solidaritätszuschlag für die Flutopfer und den Wiederaufbau?

Born Im Moment nicht. Es scheint so, dass die 30 Milliarden Euro durch die öffentlichen Haushalte gedeckt sind. Sollte es erforderlich werden, bin ich dafür, eine gestaffelte Vermögensabgabe einzuführen.

Sind Sie für eine Corona-Impfpflicht, auch für Kinder?

Born Nein für eine Impfpflicht bin ich nicht. Nach wie vor ist es umstritten, ob es richtig ist, Kinder ab 12 Jahren zu impfen. Für Kinder unter 12 Jahren gibt es noch gar keinen Impfstoff. Wer sich nicht impfen lässt wird in Zukunft von vielen Veranstaltungen ausgeschlossen bleiben. Das ist heute schon bei Fussballspielen so und auch die Karnevalsfeiren in Düsseldorf werden nur geimpften und genesenen Personen offen stehen.

Wie stehen Sie zu zivilem Ungehorsam z.B. durch FFF, Antifa und Querdenker?

Born Ich würde da unterscheiden. Ziviler Ungehorsam gegen Atomraketen, gegen Feinde der Demokratie oder gegen die Klimakatastrophe ist etwas anderes als gegen den Schutz der Bevölkerung zu demonstrieren. Ziviler Ungehorsam ist durch die Verfassung geschützt und sollte, wenn er gewaltfrei ist, auch geschützt werden. Wenn Menschen angegriffen werden ist das kein ziviler Ungehorsam mehr.

Wie können wir in unserer Demokratie Pluralität sichern?

Born Dazu bedarf es sowohl politischer wie ziviler Massnahmen. Der Versuch der Landesregierung NRW, dass Versammlungsrecht einzuschränken, ist genau das Gegenteil davon. Gegen Feinde der Demokratie muss politischer und ziviler Widerstand geleistet werden und sich inhaltlich mit den Zielen dieser Gruppierungen (AfD, NPD, 3. Weg, Bruderschaften etc.) auseinander gesetzt werden.


Helmut Born war u.a. Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands (DBV) und ehemaliger Betriebsratsvorsitzender vom Kaufhof Am Wehrhahn. Seit der Kommunalwahl 2021 sitzt er für DIE LINKE im Düsseldorfer Stadtrat.

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