Norbert Opfermann

7. Sept. 20231 Min.

Nur etwa 200 Düsseldorfer Gaslaternen bleiben

Aktualisiert: 9. Sept. 2023

Düsseldorf. Eine historische Entscheidung über das Schicksal der ikonischen Gaslaternen in Düsseldorf wurde gestern Abend (7.9.2023) im Stadtrat getroffen. Ursprünglich war geplant, etwa 70 Prozent dieser nostalgischen Leuchten zu erhalten. Doch das Ergebnis dieser Sitzung lässt viele Düsseldorfer besorgt zurück.

Die Stadt hatte zuvor eine ehrgeizige Vision, etwa 10.000 Gaslaternen im Stadtbereich zu bewahren. Doch vor einigen Wochen wurden verschiedene Szenarien diskutiert, darunter auch drastische, die den Erhalt von weniger als 1000 Laternen vorsahen. Die jüngste politische Forderung sah sogar nur noch den Erhalt von rund 200 Gaslaternen im Düsseldorfer Hofgarten vor, und das kam nicht bei allen gut an.

Die Ratsfraktionen von CDU und Grünen hatten einen Änderungsantrag eingebracht, der den Erhalt dieser 200 Gaslaternen im Hofgarten vorsah. Die Fraktion Die Partei-Klima schlug vor, die Laternen optisch zu erhalten, aber durch energiesparende LED-Leuchten zu ersetzen. Die Vorschläge ernteten jedoch Widerspruch von FDP und AFD.

Für viele Bewohner von Düsseldorf ist der Verlust dieser historischen Beleuchtung ein schwerwiegender Schlag. Unter den Gegnern der Entscheidung befindet sich auch die Initiative "Düsseldorfer Gaslicht". Sie versammelte sich gestern vor dem Rathaus, um Oberbürgermeister Keller mehr als 5000 gesammelte Unterschriften zu überreichen und gegen die Entscheidung zu protestieren.

Oberbürgermeister Keller versuchte, die aufgebrachten Demonstranten zu beruhigen und sagte: "Lassen Sie den Rat, das sind demokratisch gewählte Vertreter, darüber entscheiden. Sie haben hier ein starkes Zeichen gesetzt." Trotzdem begleiteten Pfiffe und Buhrufe seinen Rückzug ins Rathaus.

Die Zukunft der Düsseldorfer Gaslaternen scheint also düster zu sein, während die Debatte über den Erhalt des historischen Erbes und den Einsatz von moderner, energieeffizienter Beleuchtung weitergeht. Die Entscheidung des Stadtrats wird zweifellos die Gemüter in der Stadt noch lange beschäftigen.

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