Rath. Oberbürgermeister Stephan Keller hat am Mittwoch den "Vertrag über die pflegliche Verwahrung gefundener und sichergestellter Tiere im Stadtgebiet" unterzeichnet und schafft damit eine neue Grundlage für die Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Düsseldorf.
Mit einer Laufzeit von vier Jahren beginnt der Vertrag am Samstag, 1. Januar 2022, und sichert dem Tierschutzverein Düsseldorf eine Unterstützung von 700.000 Euro pro Jahr zuzüglich Umsatzsteuer zu. Im Gegenzug übernimmt das Tierheim in Düsseldorf-Rath die tierpflegerische und veterinärmedizinische Versorgung gefundener oder behördlich sichergestellter Haustiere.
"Mit Abschluss dieses Vertrages erhält die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt und dem Tierschutzverein jetzt eine feste Grundlage. Damit können wir dem Tierschutzverein Planungssicherheit für seine Leistungen geben.", erklärt Keller.
Leistungsübersicht im Tierheim im Jahr 2020 Im Jahr 2020 mussten insgesamt drei ordnungsbehördlich sichergestellte Hunde und 317 Fundtiere, darunter unter anderem 148 Katzen, 91 Vögel und 42 Hunde, versorgt werden. Zudem wurden nach Verstößen gegen das Tierschutzgesetz weitere 190 Tiere durch die amtlichen Tierärztinnen und Tierärzte zur Versorgung und tierärztlichen Untersuchung im Tierheim untergebracht. Diese Sicherstellungen werden immer dann notwendig, wenn Tiere erhebliche Leiden, Schäden oder Schmerzen haben und die Tierhalterinnen und -halter nicht für eine schnelle Abhilfe sorgen. Darüber hinaus befanden sich 148 Tiere nach ihrer Einreise nach Deutschland in vorübergehender Quarantäne im Tierheim.
Neben der Versorgung ist die Vermittlung von Tieren an neue Halterinnen und Halter eine besonders wichtige Aufgabe: Dabei betreibt der Tierschutzverein einen hohen Aufwand, um ein geeignetes Zuhause für die Tiere zu finden. Gleichzeitig wird durch eine Vermittlung der Aufenthalt im Tierheim verkürzt, und die Kosten für die Unterbringung werden reduziert. Von den Fundtieren im Jahr 2020 wurden 174 in ein neues Zuhause vermittelt. Auch bei der Einfuhr von Tieren aus dem Ausland, insbesondere über den Flughafen, kommt es häufig zu Einsätzen für den Tierschutzverein: Das Fehlen notwendiger Impfungen und Gesundheitszeugnisse führt nämlich zu einer mehrwöchigen Quarantäne im Tierheim. Der Betriebsaufwand einer Quarantänestation ist hoch, da die Tiere isoliert und besonders gepflegt werden, um den mangelnden Kontakt zu kompensieren. Die Kosten dafür müssen von den Halterinnen und Haltern gezahlt werden und erreichen schnell vierstellige Summen.
Eine besondere Herausforderung stellt sich im Umgang mit abgegebenen Katzen dar: Immer wieder kommt es vor, dass Menschen ihre Tiere im Tierheim "entsorgen" wollen oder sie irgendwo zurücklassen, da sie mit der Pflege und der tiermedizinischen Versorgung persönlich oder finanziell überfordert sind. Oft sind diese Katzen in einem schlechten Gesundheitszustand und müssen im Tierheim aufgepäppelt werden, bevor sie an neue Halter vermittelt werden können. Bei 41 Tieren bestand 2020 ein Verdacht auf Aussetzung.
Anders ist es bei Hunden: Entlaufene Vierbeiner, die von ihren Frauchen oder Herrchen vermisst werden, werden häufig schon am ersten Tag, spätestens aber innerhalb von drei Tagen nach der Ankunft im Tierheim wieder abgeholt.
Comments