Kommentar Es ist ein trauriger Tag für die Landeshauptstadt Düsseldorf und ein bitteres Kapitel in der Geschichte der nordrhein-westfälischen Kulturpolitik. Die Film- und Medienstiftung NRW verlässt 2025 Düsseldorf und zieht nach Köln. Dieser Schritt ist nicht nur ein Umzug, sondern auch ein bezeichnendes Zeichen dafür, wie die Landeshauptstadt es versäumt hat, ihre Position als Medienstandort zu verteidigen.
Es ist nahezu grotesk, dass Düsseldorf, eine Stadt, die sich so gerne als Schaltzentrale von Wirtschaft und Kultur inszeniert und gerne mit dem Medienhafen hausiert, es nicht geschafft hat, der Stiftung ein neues Domizil anzubieten. War es wirklich so schwierig, eine passende Immobilie zu finden? Oder lag es schlicht und ergreifend am fehlenden politischen Willen? So oder so: Ein Armutszeugnis sondergleichen.
Dass Köln sich als strahlender Sieger präsentiert, überrascht nicht. Die Domstadt hat in den letzten Jahren kontinuierlich daran gearbeitet, ihre Position als Medienmetropole zu stärken. Der Verlust der TV-Kommissarin Helen Dorn an Hamburg war schon ein Schlag ins Gesicht – nun folgt der nächste Tiefschlag. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir noch mehr Köln in Film und Fernsehen sehen. Die filmische Präsenz Düsseldorfs könnte auf ein Minimum schrumpfen.
Ein Hoch auf Köln – und ein ironisches „Bravo!“ an die Verantwortlichen in Düsseldorf. Mit dieser Entscheidung ist nicht nur ein symbolischer Schlussstrich unter die Ära der Film- und Medienstiftung in Düsseldorf gezogen worden, sondern auch ein weiteres Stück Identität der Stadt verloren gegangen. In der Landeshauptstadt gibt es nun einen weiteren leeren Platz, wo einst Kultur und Kreativität gefördert wurden. Die Stadtspitze sollte sich schämen, dass sie diese historische Chance vertan hat. Düsseldorf, so scheint es, verabschiedet sich immer mehr vom großen Kino in NRW. Schlussklappe – und aus.
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