Norbert Opfermann

27. Mai 20212 Min.

CDU setzt Zeichen gegen Antisemitismus

Aktualisiert: 6. Aug. 2021

Grafenberg. Der CDU Ortsverband Grafenberg setzte am 27. Mai ein Zeichen gegen Antisemtismus und reinigte den Stolperstein an der Grafenberger Allee 407. Mit Video.

Dort gibt es einen Stolperstein für Fritz Heymann. Die CDU zeigte bundesweit Flagge gegen jede Form von Antisemitismus in Deutschland mit einem Aktionstag. Fritz Heymann, auch Friedrich genannt, wurde am 28. August 1897 in Bocholt geboren. Er kam um 1927 nach Düsseldorf und arbeite als Journalist in der Redaktion der Düsseldorfer Lokalzeitung und als freier Mitarbeiter der Vossischen Zeitung. Neben wirtschaftspolitischen Artikeln verfasste er auch zahlreiche Artikel zur Literatur und zur jüdischen Geschichte. 1933 floh Heymann in das autonome Saargebiet nach Saarbrücken, wohnte Bruchwiesenstraße 21, und wurde Mitbegründer und Mitarbeiter der antinazistischen Exil-Zeitschrift Westland (später Grenzland). 1935 flüchtete er über Paris nach Amsterdam, wo er als Englisch-Übersetzer tätig war. Nach der Besetzung Hollands durch die Wehrmacht 1940 lebte Heymann im Untergrund. Wie lange er sich der Verhaftung entziehen konnte, ist nicht bekannt. Vermutlich wurde er zusammen mit seiner Mutter 1942 in einem der ersten Transporte ins Ghetto Theresienstadt deportiert und 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Seine Mutter überlebte das Konzentrationslager und emigrierte nach dem Krieg nach Argentinien. Sein Bruder Ludwig konnte im Juni 1937 von Amsterdam nach Buenos Aires entkommen.

Vier weitere Stolpersteine gibt es an der Geibelstraße 39: Dort wohnten Robert Glücksmann, ermordet 1942 in Theresienstadt, Käthe Glücksmann geborene Stern, 1944 in Auschwitz ermordet, Brigitte Glücksmann, die 1939 mit 15 Jahren nach England flüchtete, dort 1944 bei einem Luftangriff getötet, und Margarete Stern, die 1943 in Theresienstadt starb.

Mit den Stolpersteinen, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in Düsseldorf verlegt wurden, soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Düsseldorf lebten und wirkten.

    1